Dienstag, 1. April 2008
Philosophie
Die Liebe zur Weisheit. Von Schülern geächtet, von Kindern unverstanden und von Erwachsenen missverstanden. Doch was macht sie aus, dass ihre Akzeptanz so stark differiert? Philosophie ist Denken. Und so verschieden wie die Denkenden sind, so verschieden sind auch die Gedanken. Den Kindern fehlt die Erfahrung um die Gedanken anderer Menschen zu verstehen, die Erwachsenen wollen es meistens nicht und den Schülern wird die Lust zum Philosophieren durch Kant, Aristoteles und Ethikunterricht verdorben. Wer also philosophiert?
Jeder!

Denn jeder macht sich Gedanken. Niemand schwebt einfach so von Handlung, jeder schweift ab. Die Frage „Was wäre wenn?“ hat sich sicher jeder schon mal gestellt. Jeder denkt und wer denkt kann weiterdenken und wer weiterdenkt philosophiert. So gestaltet jeder eine eigene Philosophie.

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Ein christliches Fest
Ja oh Herr, wir haben es gestohlen. Und sollte es dich gebe, dann ist es dir wahrscheinlich scheißegal. Wir haben die Kartoffeln, das Alphabet und die Dampfmaschine geklaut. Da hat sich auch keiner beschwert. Also warum regt ihr, liebe Christen, euch auf wenn Weihnachten nicht in eurer christlichen Tradition gefeiert wird? Wir Atheisten haben Weihnachten als „Fest der Liebe und Besinnlichkeit“ adaptiert. Man wirft uns vor die Traditionen zu brechen und das Fest durch unseren Kaufzwang zum Konsumfest zu machen. Aber ich darf doch auch annehmen, dass ihr euch nicht nur „Weihrauch und Mürre“ schenkt, die Kinder der meisten Christen, die ich kenne glauben nicht an das Christkind, sondern an den Weihnachtsmann (ja, da sind auch Katholiken dabei) und den hat zum Teil Coca Cola erfunden. Also bitte habt euch doch nicht so, wenn wir euch Weihnachten und Ostern und Pfingsten und so manchen Feiertag nachahmen, schließlich dient es doch einem guten Zweck.

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Rache
„Ich bin Klein-Philipp und nehme Rache an der dummen Liese, weil sie mein Spielauto geklaut hat.“
„Ich bin Liese und nehme Rache an der Erika, weil sie meine Puppe kaputt gespielt hat.“
„Ich bin Erika und nehme Rache an Mama, weil ich keine neue Puppe zu Weihnachten bekommen hab.“
„Ich bin Erikas Mama und nehme Rache an meinem Mann, weil er es mit diesem Flittchen aus der Nachbarschaft getrieben hat.“
„Ich bin der Mann von Erikas Mama und nehme Rache an dem Flittchen aus der Nachbarschaft, weil sie mich an meine Frau verpetzt hat.“
„Ich bin das Flittchen aus der Nachbarschaft und nehme Rache an dem Franzosen Pierre Foucault, weil er mich mit 'nem Kind sitzen gelassen hat.“
„Ich bin der Franzose Pierre Foucault, und nehme Rache an den Nazis, weil sie meinen Bruder im zweiten Weltkrieg erschossen haben.“
„Wir sind die Nazis und nehmen Rache an den Ausländern, weil sie unsere Arbeitsplätze stehlen.“
„Wir sind die Ausländer und nehmen Rache an der politischen Führung, weil wir wegen ihr in andere Länder flüchten müssen.“
„Wir sind die politische Führung und nehmen Rache an den Terroristen und Diktatoren, weil sie überhaupt an allem Schuld sind und wir wollen gar kein Öl.“
„Wir sind die Terroristen und Diktatoren und nehmen Rache an der ganzen Welt, weil wir die einzigen sind die Recht haben und sowieso und überhaupt.“

„Wir sind der Rest der Welt und nehmen Rache an Klein-Philipp, weil er Rache genommen hat und Rache nehmen was ganz, ganz Schlechtes ist!“

Willkommen in der Welt der Doppelmoral. Den Kindern dieser Welt wird stetig gepredigt, dass Gewalt und Rache etwas Schlechtes sind, dass man seinen Nachbarn nicht zurückschlägt, sondern ihm, wenn man Christ ist, noch die andere Backe hinhält. Aber dann darf man doch fragen, wie das die Kindern glauben sollen, wenn sich nicht einmal die Erwachsenen selbst daran halten. Die Israelis und Palästinenser tun es, die Amerikaner und die Terroristen tun es und Klein-Philipp und Liese tun es ebenso. Man nennt das wohl „Wasser predigen und Wein trinken“, aber eigentlich müsste es vielmehr heißen : “Wattebällchen predigen und Speere werfen“.

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Der Tod
Wenn der Tod als Person irgendwo dargestellt wird, sieht man meist einer düsteren Persönlichkeit im schwarzen Bademantel ins Gesicht, oder eben nicht denn ein Gesicht hat er ja meistens nicht. Er trägt eine Sense in einer seiner Knochenhände und spricht meist kein Wort. Dann winkt er mit der anderen Hand, man solle mitkomme.
Aber mal ehrlich ... Warum denn? Warum soll der Tod so aussehen?
Warum kann er nicht einen lustigen Hut und bunte Klamotten tragen und „Yo Alter, wir, müssen dann mal“ sagen. Warum kann er nicht eine androgyne Gestalt in einer mittelalterlichen Lederrüstung sein? Warum kann er nicht aussehen wie eine Figur aus der Nussknacker-Suite, mit der Kinnlade eines Nussknackers?
Ich persönlich glaube, der Tod ist eine bildhübsche Frau um die 20er, die anstatt zu winken mit ihren Augen zwinkert und dabei stetig lächelt, den dies wird mir im Leben nie passieren.

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Fröhliche Baumfreunde
Bisweilen schiebt der „Musiksender“ MTV eine schmale Sendung ein um die paar Minuten bis zur nächsten vollen Stunde zu verbrauchen. Dies sind entweder die sogenannten Happy Tree Friends oder die Suicide Squirrrels. Kerninhalt ist die blutige Vernichtung eben jener Namensträger Sendung, ebenso wie in der „Itchy und Scratchy Show“ der Simpsons. Nun mag der besorgte Beobachter sich fragen ob und welchen Einfluss diese Sendungen auf unsere schöne menschliche Gesellschaft haben. Schließlich handelt es sich dabei um Gewalt, die auch noch komisch sein soll. Welchen Einfluss hat das auf unsere Jugend?
Höchstwahrscheinlich keinen. Warum sollten die Jugendlichen glauben, dass diese Gewalt wirklich komisch ist? Ebenso könnten sie auch glaube, dass blaue Elche (oder was auch immer) gibt. Kinder die so etwas glauben sollten um die Sendezeit der beiden Sendungen ohnehin nicht mehr wach sein, denn dies schadet rein physisch ihrem Körper. Doch die meisten Menschen kritisieren die Sendungen bzw. den Sender für deren Ausstrahlung.

Aber ist es wirklich richtig diese Sendungen zu kritisieren. Ist es nicht vielmehr der Mensch der Kritik verdient? Schließlich lachen die Menschen über diese Sendungen. Sollten wir uns dann nicht lieber die Frage stellen, was an Gewalt komisch ist?

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Pressefreiheit
In der Presse steht so einiges. Stellt sich nur die Frage was eigentlich da stehen darf. Heutzutage wird die durch Artikel 5 GG garantierte Pressefreiheit allzu gerne benutzt um den Machenschaften der einschlägigen Medien einen Hauch von Legalität anzutragen. Doch dabei werden nicht selten Rechte anderer verletzt. Zumeist vergessen die Damen und Herren Journalisten oder, im Falle der BILD, Autoren, dass diese Pressefreiheit durch den Jugendschutz sowie die allgemeinen Gesetze, wobei die Verfassung selbst natürlich eine immanente Grenze darstellt, sowie durch das Recht der persönlichen Ehre beschränkt wird. Vor allem eben jene letzte Grenze wird häufig übersehen. Es werden ohne Genehmigung Bilder abgedruckt, Unwahrheiten verbreitet und Menschen an den Pranger gestellt. Dabei behaupten die Medien, diese Gesetzesübertretungen wären unabsichtlich. Zuweilen mag das stimmen. Aber je öfter es passiert, desto schwere fällt das zu glauben. So kann ich mich zum Beispiel nicht daran erinnern, wann die BILD das letzte Mal das Gesicht eines abgedruckten zensiert hat. Letztere durchbricht auch bisweilen die gesetzlichen Grenzen, wenn ihre Reporter einmal wieder Menschen ausbremsen oder schlicht, fremde Menschen verleumdet. Von den Methoden der Paparazzi generell ganz zu schweigen. Aufgabe der Medien ist grundsätzlich Information. Praxis der Medien ist allerdings Manipulation. Politiker bilden Buhmänner bzw. –frauen für die Gesellschaft. Zusammen mit den Besserverdienern, davon eingeschlossen die Arbeitgeber, sind sie grundsätzlich erstmal die Bösen. Die Harz IV Empfänger sind dagegen die Guten. Unabhängig davon, welche Gründe sie für ihr handeln haben. Es wird also vergessen, dass Steuererhöhungen durchaus ihre Berechtigung haben können. Es wird vergessen, dass ein Arbeitskampf zwischen zwei oder mehr Parteien ausgefochten wird und dass den Arbeitgebern dementsprechend auch ein Recht zusteht, sich zu verteidigen. Ebenfalls wird vergessen, dass der Harz IV Empfänger nicht immer unschuldig an seiner Situation ist und auch, dass die Sozialhilfe nicht so konstruiert ist, dass ihm sein Leben schlicht finanziert wird, sondern so, dass die Grundbedürfnisse gedeckt werden können. Dementsprechend ist auch nicht weiter verwunderlich, wenn diese Abgaben zurückgefordert werden, obwohl man sich lieber mit Decken statt mit der Heizung gewärmt hat. Dem Leser oder Zuschauer wird eine Meinung präsentiert, entgegenstehende Argumente werden unterschlagen oder nicht recherchiert. Ist das von der Pressefreiheit gedeckt? Natürlich nicht. Denn die Freiheit der Presse erstreckt sich darauf zur Meinungsbildung der Bevölkerung beizutragen, nicht die Meinungsbildung der Bevölkerung zu übernehmen. Ebenso hat gemäß Art 5 Absatz 1 GG jeder Mensch das Recht, sich aus allgemein zugänglichen Quellen zu unterrichten. Das Ausbremsen eines vermeintlichen Verdächtigen gehört sicherlich nicht dazu.

Es stellt sich die Frage, was dagegen zu tun ist. Vielleicht darf man in der heutigen Zeit schlicht keine Nachricht einfach als wahr annehmen. Es ohnehin ratsam alles, was man nicht genau weiß zumindest innerlich zu hinterfragen. Vielleicht ist es ebenso ratsam ein Medium, welches so gefragte Methoden (siehe und auch) benutzt, einfach nicht zu unterstützen, vor allem nicht zu kaufen.

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