Montag, 9. Juni 2008
VERBILDUNG?
Warum hat eine Zeitschrift wie die BILD, nach eigenen Angaben, 12 Millionen Leser? Wohl kaum wegen ihrer „Journalistischen Qualität“, wie sie behauptet . Um diese Frage zu beantworten, muss man sich die Frage stellen, was das für Menschen sind, die die BILD lesen. Auf den Caféteriaplätzen meiner Uni findet man gewöhnlich zwei Menschen, die eine gewisse Zahl von Klischees über Alkohol und Sozialen Stand erfüllen. Ich lasse mich grundsätzlich nicht von Klischees leiten. Dennoch hätte es mich doch stark überrascht, hätte ich etwas anderes als das genannte Blatt auf ihrem Tisch entdeckt. Bisweilen kann der eigentlich lernwillige Studierende den Kommentaren eben jener zwei BILD-Leser zu diesen Artikeln lauschen. Es liegt nicht in meinem Interesse, diesen beiden bloßzustellen, deswegen verzichte ich auf eine Wiederholung dieser Kommentare. Dennoch wird dem denkfähigen Studierenden klar, wie sich die hohe Leserzahl (die gewiss übertrieben ist) ergibt. Es liegt an den Bedürfnissen der BILD-Leserschaft. Die BILD betreibt keine Massenver“blödung“, die Massen sind bereits „blöd“. Der BILD-Leser sucht nicht nach Wahrheit. Er will nichts anderes, als seine Vorurteile bestätigt sehen. BILD nutzt dieses Bedürfnis ihrer Leser ganz bewusst aus. Sie mischt diesem Bedürfnis nach Lüge in geschickter Weise ein Bedürfnis nach Belanglosigkeiten hinein. Menschen leben am liebsten blind und taub. Sie wollen weiterhin in ihrem kleinen Horizont leben, sie wollen die Schuld ihrer Probleme weiterhin bei Anderen suchen, sie wollen sich weiterhin hilflos fühlen. BILD befriedigt diese Bedürfnisse auf rücksichtloseste Weise, auch auf Kosten anderer Menschen (womöglich sogar der eigenen Leser).

Es ist ein Teufelskreis, wer nur BILD liest, bleibt auch BILDleser, denn dieser enge Horizont wird nie erweitert.

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Hier ist ein Bild-Leser---
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die BILD-Zeitung lese. Ich lese aber auch Schopenhauer, weiß einiges über die Quantenphysik und bin in der Weltliteratur durchaus Zuhause.

Ich lese die BILD-Zeitung vorrangig wegen des Sportteils. Das ergeht vielen Männern so. Natürlich ist der Sportteil auch reißerrisch aufgemacht, - aber das wollen wir ja so, - schließlich ist ein Fußballspiel, die Tour de France und ein Boxkampf mehr als nur ein Wetterbericht.

Den Rest der Zeitung nehme ich in Kauf. Die öde nackte Frau auf Seite eins, die politischen Kommentare, wenn es denn welche sind. Ich betrachte so die BILD-Zeitung als eine gute TÄGLICHE Sportzeitung, - der Rest ist für mich Real-Satire.

Dem Argument, dass man mit dem Kauf jedoch einen minderwertigen Journalismus unterstützt, - dem kann ich nichts entgegensetzen.

Was schlägst du alternativ vor?
Hanif

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Naja, BILD ist nicht das einzige Medium, dass über Sport berichtet. Es gibt eine Vielzahl von Zeitungen, die einen Sportteil besitzen, wahrscheinlich auch die regionale in Ihrer Nähe. Und wenn man reißerische Kommentare oder ähnliches zum Sport braucht, dann würde ich den Gang zur Kneipe mit den Kumpels empfehlen, da kann man dann auch mal über die Stränge schlagen und verletzt dabei auch keine Persönlichkeitsrechte.

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